Mit der Studie MehrWirkung konnte die BAG Inklusionsfirmen (bag if) erstmalig belastbare Wirkungsnachweise für den gesellschaftlichen Mehrwert von Inklusionsunternehmen erbringen. Durch die Einbeziehung verschiedener Perspektiven von Mitarbeitenden, Kund*innen, Inklusions-/Integrationsämtern sowie der Inklusionsbetriebe selbst wurde ein 360°-Blick auf die Wirkung von Inklusionsbetrieben ermöglicht.
Auf dieser Seite finden Sie die Ergebnisse und Publikationen zur aktuellen Studie MehrWirkung und verfügbare Dokumente zum Download.
Unser Ansatz basiert auf den Zielen für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) und der geplanten Sozialtaxonomie der Europäischen Kommission.
Auf dieser Basis haben wir einen einzigartigen Wirkungskompass erstellt, der die Wirkungsfelder der Inklusionsunternehmen übersichtlich darstellt.
Über 60% der Mitarbeitenden in Inklusionsbetrieben nehmen eine subjektive Gesundheitsverbesserung wahr.
Die Mitarbeitenden sind mehrheitlich zufriedener im Leben und haben mehr Selbstvertrauen.
44% der befragten Inklusionsbetriebe bilden aus und leisten damit einen Beitrag zur beruflichen Entwicklung.
48% der Auszubildenden haben eine Behinderung.
Mitarbeitende mit Behinderungen sind im Durchschnitt ein Jahr länger im Betrieb als Mitarbeitende ohne Behinderungen.
Inklusionsbetriebe bieten eine Vielzahl von Maßnahmen zur arbeitsbegleitenden Betreuung.
Im Durchschnitt haben 42 % der Mitarbeitenden eine Schwerbehinderung. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei 4,6 %.
Über 80 % der Mitarbeitenden bestätigen, dass Menschen mit und ohne Behinderungen im Betrieb die gleichen Chancen haben.
85% der Inklusionsbetriebe handeln gemeinnützig und investieren ihre Gewinne in die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen.
Inklusionsbetriebe arbeiten wirtschaftlich tragfähig mit einer durchschnittlichen Umsatzrendite von 3%.
Für 90% der Kund*innen ist die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen ein wichtiger Aspekt beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen eines Inklusionsbetriebs.
Für 92% der Kund*innen sind Inklusionsbetriebe ein Vorbild im Umgang mit Behinderung.
Für über 90% der Kund*innen sind Qualität, Verlässlichkeit und das inklusive Miteinander von hoher Wichtigkeit.
Die Zufriedenheit mit diesen Leistungsmerkmalen liegt bei deutlich über 90%.
85% der Mitarbeitenden sind sozialversicherungspflichtig angestellt. Im Bundes-Durchschnitt sind es nur 75%.
Für 83% der Mitarbeitenden mit Behinderung hat sich die finanzielle Situation durch die Beschäftigung verbessert.
Der Wertschöpfungsbeitrag eines Inklusionsbetriebs liegt bei durchschnittlich 1.860.000 € im Jahr.
Inklusionsbetriebe entlasten den Staat. Von jedem Euro Förderung fließen 1,86 Euro zurück in die Sozialversicherungs- und Steuersysteme.
62% der Inklusionsbetriebe sind vollständig oder nahezu vollständig barrierefrei.
96% der Kund*innen sehen in Inklusionsbetrieben einen Beitrag zum Gemeinwohl in Städten und Gemeinden.
Hier finden Sie die Publikationen zur aktuellen Studie MehrWirkung. Die Methodik und die Ergebnisse der Studie MehrWirkung werden in verschiedenen Berichten dokumentiert.
Im Ergebnisbericht werden die Ergebnisse der Studie MehrWirkung vorgestellt und visuell aufbereitet, so dass sie leicht in die zukünftige Arbeit und Kommunikation der Inklusionsbetriebe integriert werden können. Inklusionsbetriebe können ausgewählte Teile des Ergebnisberichts in eigenen Präsentationen oder Anträgen verarbeiten. Der methodische Ansatz wird im Ergebnisbericht in komprimierter Form beschrieben, ausführliche Informationen finden sich im Methodenbericht.
Im Methodenbericht wird das Vorgehen und das Konzept der Studie MehrWirkung beschrieben. Damit wird Transparenz über das entwickelte Wirkungsmodell, das gemeinsame Wirkungsverständnis sowie die angewandte Methodik der Wirkungsmessung geschaffen.
Der Kurzbericht stellt einen Auszug aus dem Ergebnisbericht dar, der die wichtigsten Ergebnisse und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen enthält.
Entlang der geplanten drei Ziele der Sozialtaxonomie der Europäischen Union zu menschenwürdiger Arbeit, sinnstiftenden Kundenbeziehungen sowie inklusive und nachhaltige Gesellschaft haben wir in Abgleich mit den 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen insgesamt 10 Felder definiert, in denen sich die gesellschaftliche Wirkung inklusiver Unternehmen manifestiert. In jedem Feld haben wir konkrete Mehrwerte benannt, die im Rahmen der Studie untersucht wurden – das ist unser Wirkungskompass.
Die Europäische Union hat bereits eine Umwelt-Taxonomie erlassen, um Anreize für die Finanzierung der ökologischen Transformation zu setzen. Im nächsten Schritt soll analog eine Sozial-Taxonomie erlassen werden. Diese soll dabei unterstützen, die Erreichung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen voranzutreiben und Investitionen in Unternehmen sowie Wirtschaftstätigkeiten zu lenken, welche die Menschenrechte im besonderen Maße respektieren und die Lebensbedingungen für benachteiligte Menschen verbessern. Mit der Studie schaffen wir schon jetzt ideale Voraussetzungen dafür, den sozialen Wert von Inklusionsbetrieben darzulegen. Den aktuellen Vorschlag zur Sozial-Taxonomie (leider nur in englischer Sprache verfügbar) finden Sie HIER.
Mittels eines 360°-Ansatz ist es gelungen, die Wirkung der Inklusionsbetriebe aus Sicht unterschiedlicher Stakeholder-Gruppen darzustellen. Insgesamt wurden vier Befragungen mit Inklusionsbetrieben, ihren Mitarbeitenden und Kund*innen sowie den Inklusions- / Integrationsämtern der 16 Bundesländer in Deutschland durchgeführt. Zentraler Bestandteil der Befragungen waren sogenannte Wirkungsindikatoren, die auf Basis anerkannter Standards und Studien entwickelt wurden. Alle Befragungen wurden online-basiert im Zeitraum von November 2022 bis März 2023 nach vorherigem Pretest mit ausgewählten Inklusionsbetrieben unterschiedlicher Größe und Branche durchgeführt.
Ziel der Studie MehrWirkung war es, nicht nur den gesellschaftlichen Mehrwert von inklusiver Arbeit nachzuweisen, sondern auch Erkenntnisse über Rahmenbedingungen zur Förderung von Inklusion zu gewinnen. Die Ergebnisse der Wirkungsmessung unterstützen Inklusionsbetriebe künftig bei:
Die Ergebnisse der Studie MehrWirkung sind im Ergebnisbericht visuell aufbereitet, so dass sie leicht in die Kommunikation von Inklusionsbetrieben integriert werden können. Inklusionsbetriebe können über die Kommunikation der Wirkung potenziellen Mitarbeitenden, ihren Kund*innen, Fördermittelgeber*innen und Investoren einen besseren Einblick in die Arbeit geben und ihre gesellschaftliche Bedeutung deutlich machen. Beispielsweise können dazu die Webseiten der Inklusionsbetriebe für die Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit genutzt werden. Um die Attraktivität als Arbeitgeber*in zu steigern, bietet es sich an, die Wirkung auf den Karrierewebseiten zu kommunizieren. Damit werden gezielt potenzielle Arbeitnehmer*innen erreicht. Ein weiteres Beispiel wäre die Verwendung von Wirkungsnachweisen bei der Beantragung von Fördermitteln. Wenn Inklusionsbetriebe in der Lage sind, ihre Wirkung und ihren gesellschaftlichen Mehrwert klar zu dokumentieren, können sie Fördermittelgeber*innen einfacher davon überzeugen, dass eine Investition in ihre Arbeit eine sinnvolle Investition darstellt.
Für die Darstellung der Wirkung können ausgewählte Teile des Ergebnisberichts in eigenen Präsentationen oder Anträgen verarbeitet werden. Darüber hinaus kann der Wirkungskompass generell als Instrument zur Visualisierung von Wirkungen genutzt werden. Wie in der Abbildung dargestellt, können Inklusionsbetriebe ausgewählte Wirkungsergebnisse entlang des Wirkungskompasses darstellen und so einen Überblick über die Wirkungen geben. Dabei können entweder die Ergebnisse der Studie MehrWirkung kommuniziert werden oder, sofern eine Wirkungsmessung vorliegt, auch die eigene Wirkung. Inklusionsbetriebe können selbst entscheiden, welche Ergebnisse sie hervorheben möchten. Die Abbildung kann als Orientierung dienen. Entsprechende Vorlagen können bei uns angefragt werden unter: info@bag-if.de
Der Methodenbericht liefert ein klares, strukturiertes und replizierbares Vorgehen, auf dem in der Zukunft wieder aufgesetzt werden kann und an dem sich auch einzelne Inklusionsbetriebe orientieren können. Eine fortlaufende Verwendung der entwickelten Indikatoren zur Wirkungsmessung ermöglicht die Steuerung innerhalb und den Vergleich zwischen verschiedenen Inklusionsbetrieben oder anderen Anwenderunternehmen.
Inklusionsbetriebe, die ihre eigene Wirkung messen, können sich an uns wenden unter: info@bag-if.de